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Unsere Partnergemeinde San Francisco Libre

San Francisco Libre (SFL) liegt am Nordostufer des Managua-Sees, ca. 80 km von der Hauptstadt Managua entfernt. Das Gemeindegebiet ist mit 780 km² etwa so groß wie das Ammerland und etwas über zwölftausend Einwohnern relativ dünn besiedelt. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in 30 kleinen Dörfern (Comunidades). Viele von ihnen sind erst seit kurzem elektrifiziert, sodass es in den meisten auch noch kein fließend Wasser gibt. Etwa 2500 Einwohner wohnen im Hauptort „El Puerto“, in dem sich das Rathaus, die Klinik, die Sekundarschule, die Polizeistation und die vom Verein gegründete Bibliothek befinden.

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Die flache Landschaft in der Nähe des Seeufers wird im Norden zunehmend bergiger. Die gesamte Gemeinde ist verkehrstechnisch schlecht erschlossen und einige Gebiete sind schwer zugänglich. Lediglich die Verbindungsstraße zur Panamericana ist ausgebaut und einige Straßen im Hauptort. Ansonsten gibt es nur Schotterstraßen und Sandwege, die  sich in der Regenzeit in Schlammrinnen verwandeln, die manchmal sogar mit Geländewagen nicht mehr zu passieren sind.

SFL war ursprünglich waldreich, wurde jedoch wegen seiner Nähe zur Hauptstadt immer schon als Bau- und Brennholzreservoir ausgebeutet. Mehrere LKW-Ladungen verlassen das Municipio täglich. Dieser enorme Brennholzeinschlag hat zu ökologischen Schäden in der Region geführt. Der Boden in den Bergen hat sein Wasserhaltevermögen verloren. Deshalb trocknen fast alle Flüsse schon kurz nach dem Ende der Regenzeit aus. Der Boden erodiert stark. Durch die zunehmende Dürre und die Erosion wird der Anbau von Mais, Hirse und Bohnen immer schwieriger. Der Schwerpunkt der landwirtschaftlichen Aktivität liegt daher bei der extensiven Rinderzucht. Vor der sandinistischen Agrarreform gehörte der größte Teil des Landes nicht ortsansässigen, teils ausländischen Großgrundbesitzern, die ohne großes Interesse an diesen abgelegenen Ländereien waren und nichts investierten. Ihr Land wurde nach der Befreiung von der Somoza-Diktatur 1979 enteignet und an Kooperativen und an Kleinbauern verteilt.

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laster

Mit dem Regierungswechsel 1990  verschlechterte sich aber die Lage der Bevölkerung wieder zunehmend. Die Politik der neuen Regierung bot den Bauern in SFL wenig Chancen, ihre Produktionstätigkeit aufrecht zu erhalten oder gar zu investieren, um die Arbeitsbedingungen und Ernteerträge zu verbessern. Die Regierungspolitik zielte auf Rücknahme der sandinistischen Agrarreform und Reprivatisierung der enteigneten Ländereien. Die Kreditpolitik wurde als Mittel zur Durchsetzung dieser Ziele benutzt. So wurde die einzige in SFL ansässige Bank 1992 geschlossen. Seit der erneuten Machtübernahme Daniel Ortegas 2006 geht es den Menschen vielfach wieder besser. Eine nachhaltige Bekämpfung der Armut findet aber nicht statt. Zunehmend zeigt sich auch in SFL die autoritäre Haltung der FSLN.


Die ökonomische Lage zwingt viele Menschen zu ökologisch katastrophalem Handeln: sie schlagen weiterhin Brennholz für die Holzhändler aus Managua, obwohl sie wissen, dass sie so langfristig die Grundlage für eine landwirtschaftliche Produktion zerstören. Die Umweltzerstörung in SFL kann nur aufgehalten werden, wenn es gelingt, alternative Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung zu finden und gleichzeitig in großem Rahmen aufzuforsten. Die Projekte des Nicaragua-Vereins Oldenburg sollen dazu einen Beitrag leisten.

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